Annabell`s Mimi mit Lantus

Beratung zur Einstellung mit den Langzeitinsulinen Lantus und Levemir
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Petra
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Re: Annabell`s Mimi mit Lantus

#201

Beitrag von Petra » 23. April 2018 19:54

23. Apr 2018, 16:31 » Petra hat geschrieben: Um dir hier raten zu können wäre es sinnig, wenn du deine Tabelle schnellstens auf aktuellen Stand bringst.
Was heißt "der BZ ist gesunken" ?
Claudia hat geschrieben:Was hat sie gespritzt bekommen? Ist Blut abg3nommen worden?
Würde mich auch interessieren.
Viele Grüße
Petra



Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.
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Mimi9o
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Re: Annabell`s Mimi mit Lantus

#202

Beitrag von Mimi9o » 18. März 2019 14:41

Hallo zusammen,

ich habe ein Problem mit meiner Mimi:

Seit November 2018 hat Mimi eine Schilddrüsenüberfunktion und hat Felimazole 2,5 mg morgens und abends bekommen. Im Dezember waren gemäß Blutbild die SD Werte (laut Tierärztin) in Ordnung.
Da meine Mimi aber so sehr abgenommen hat, obwohl sie ordentlich frisst und auch sonst topfit ist, war ich nun letzte Woche nochmals beim Tierarzt, weil mir das Gewicht sorgen macht. Es wurde ein großes Blutbild erstellt und da stellte sich heraus dass die Leberwerte viel zu hoch sind. Ich habe das aktuelle Blutbild hochgeladen. Meine Tierärztin möchte mir heute andere SD-Tabletten mitgeben und nochmal mit mir über das BB sprechen. Ebenfalls hat sie mir ein Ultraschall empfohlen, falls das Gewicht so bleibt oder weiter runtergeht (aktuell 2,9 kg). Ich würde das US gerne dennoch machen lassen, unabhängig ob es jetzt weiter runter oder rauf geht. Meine Mimi ist meine kleine Prinzessin und da soll alles untersucht werden was geht um Schlimmeres ausschließen zu können. Ich weiß dass sie vor einer halben Ewigkeit schon mal Probleme mit der Leber hatte (da war sie aber bei einem anderen Tierarzt und meine Mama hat sich da noch um sie gekümmert, daher weiß ich leider nicht mehr was sie hatte und welche Tabletten sie damals bekam).

Könnte sich nochmal jemand ihr Blutbild ansehen? Claudia hat schon mal drüber geschaut. Bin natürlich auch für Tipps offen und dankbar.

Viele Grüße Annabell und Mimi
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Finya
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Re: Annabell`s Mimi mit Lantus

#203

Beitrag von Finya » 18. März 2019 20:55

Hallo Annabell und Mimi, ich habe mir das Blutbild angesehen und auffällig sind natürlich die erhöhten Leberwerte. Da würde ich tatsächlich einen Ultraschall machen lassen, auch wenn Mimi wieder zunehmen sollte, vor allem vor dem Hintergrund, dass hier auch die GLDH ordentlich angestiegen ist. Die GLDH steigt zwar auch i.R. der schlecht eingestellten SDÜ (eher bei einem erhöhten T4) oder bei einer hepatischen Lipidose, vor allem in Verbindung mit einem massiven Gewichtsverlust, aber sicher ist sicher. Grundsätzlich ist beim Anstieg der GLDH immer auch daran zu denken, dass dieser Parameter oftmals der Anzeiger eines schweren Leberschadens ist. Daher wäre es sicherlich ratsam, den Ultraschall noch machen zu lassen.

Gibst Du irgendetwas für die Leber? Du könntest Legaphyton geben. Legaphyton enthält den Inhaltsstoff Silymarin, welcher aus den Früchten der Mariendistel (Silybum marianum) gewonnen wird. Silymarin besteht hauptsächlich aus den drei Komponenten Silybin (auch Silibinin genannt), Silidianin und Silicristin, wobei Silybin die pharmakologisch aktivste Substanz des Komplexes darstellt. Silymarin besitzt leberschützende Eigenschaften: Es wirkt als Antioxidans und fängt freie Radikale ein, welche bei vielen Lebererkrankungen freigesetzt werden und die Zellbausteine schädigen. Zudem wirkt es entzündungshemmend und schützt die Leber vor Vernarbung.


Blutbild Analyse

Alle Leberwerte sind hier moderat bis stark (GLDH) erhöht. Je mehr Enzyme (ALT, AST, AP, GLDH) erhöht sind, desto mehr Alarmzeichen. Das ist erstmal ein Grundprinzip. Wie weit allerdings Schädigungen an Leber und evtl auch Gallenwegen vorliegen, kristallisiert sich erst mit zusätzlichen Diagnoseverfahren heraus. Dazu gehört ua eine Ultraschalluntersuchung der Leber. Auf dem Ultraschall-Monitor kann der TA feststellen, ob die Leber vergrößert ist oder Merkmale für eine längerfristige Schädigung zu erkennen sind.
• Vor allem der Anstieg der GLDH ist hier ein Alarmzeichen, denn ein Anstieg der GLDH im Blut ist oftmals ein Anzeiger eines schwereren Leberschadens.

Dann liegt eine SDÜ vor, wobei das T4 nun weit unterhalb der Referenz liegt. Das bedeutet, dass Mimi aktuell in eine Unterfunktion gerutscht ist. Offenbar möchte die TÄ die Dosierung auch ändern und dazu auf ein anderes Medikament umstellen. Zu beachten ist, dass entzündliche Prozesse den Schilddrüsenhaushalt ebenfalls beeinflussen können und dass die Schilddrüse die Produktion auch von sich aus gerne mal reduziert. Dabei handelt es sich um eine physiologische Adaption, um den zellulären Metabolismus und den Energieverbrauch zu reduzieren. Dadurch kann der Körper die körpereigenen Kräfte im Prozess der Abheilung der Entzündung gezielt einsetzen. Möglicherweise behindert hier ein entzündlicher Prozess oder Krankheitszustand den Schilddrüsenstoffwechsel.

Dann sieht man, dass auch das Gesamteiweiss erhöht und der Albumin/Globulin Quotient erniedrigt ist. Dieser Quotient stellt das Verhältnis von Albumin und Globulin im Blut dar. Das kann bedeuten, dass ein entzündlicher Prozess vorliegt, wobei auch andere gravierende Veränderungen im Körper diese Werte hervorrufen können, beispielsweise Tumorerkrankungen.

Das Fructosamin liegt beinahe innerhalb der Referenz. Allerdings liegt die Glucose weit unterhalb der Referenz. Möglicherweise ist der Parameter falsch erniedrigt. Bei der Glucosebestimmung aus dem Serum ist wegen der In-vitro-Glykolyse mit der Möglichkeit falsch niedriger (nicht jedoch falsch hoher) Messwerte zu rechnen, daher sollten Abnahmesysteme mit Hemmstoffen der Glykolyse verwandt werden (z.B. NaF-Röhrchen)“. Das Röhrchen war also nicht ganz optimal und der Wert falsch erniedrigt.

Der Harnstoff ist erhöht. Möglicherweise nur als Stressparameter, oder weil Mimi nicht nüchtern war. Harnstoff ist ein Abbauprodukt aus dem Proteinstoffwechsel und steigt nach der Nahrungsaufnahme. Von einer Erkrankung der Nieren ist hier nicht auszugehen, denn das Kreatinin (Nierenindikator) liegt sehr gut innerhalb der Referenz. Das Kreatinin ist auch von der Ernährung nicht beeinflussbar.

Das Cholesterin ist erhöht. Häufig als sog. Stressparameter und erst ab einer 10fachen Erhöhung relevant. Cholesterin hat bei Katzen auch grundsätzlich nicht die Aussagekraft wie beim Menschen. In diesem Fall jedoch vermutlich relevant, denn ein Diabetes liegt vor. Der Parameter steigt außerdem bei Erkrankungen der Galle oder nach der Nahrungsaufnahme uvm….

Die LDH ist erhöht. Ein LDH Anstieg deutet erstmal ganz unspezifisch nur auf einen Zerfall von Gewebe/Zellen hin. Gleichzeitig steigt es aber auch bei starkem Stress (Muskelanspannung) an und eine Erhöhung auf das 5fache wäre erstmal nichts Ungewöhnliches. Wenn bei der Blutentnahme zu kräftig gestaut wurde, kann der Wert auch ansteigen. Dennoch sollte man hier evtl. eine Verbindung zu einem Krankheitszustand herstellen, da die Leberwerte erhöht sind.

Die Thrombozyten sind (falsch) erniedrigt. Die Thrombozytopenie ist eine häufig vorkommende Veränderung des Blutbildes bei der Katze. Die felinen Thrombozyten sind im Vergleich zu anderen Tierarten verhältnismäßig groß und neigen stark zur Aggregation. Dadurch kann es zu falsch niedrigen Thrombozytenwerten, sogenannten „Pseudothrombozytopenien“ kommen, denn der automatische Counter erkennt die felinen Thrombozyten (aufgrund ihrer Größe und ihrer Aggregatbildung) nicht als Thrombozyten und ordnet sie aufgrund seiner Größe anderen Zellgruppen zu.
Liebe Grüße, Dagmar

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Marlies
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Re: Annabell`s Mimi mit Lantus

#204

Beitrag von Marlies » 18. März 2019 21:32

Hallo Annabell,
ergänzend zur Auswertung des BB noch einige Dinge.
Auf unsere letzten Post vor fast einem Jahr hast du nicht mehr geantwortet, Tabelle gibt auch nichts her, ob deine Katze wieder insulinpflichtig ist oder war.
Normalerweise müssen bei einer SDÜ die Werte regelmäßig kontrolliert werden um eine richtige Einstellung zu gewährleisten, ansonsten ist die Gefahr groß, dass die Katze in eine Unterfunktion rutscht, was ja auch passiert ist.

Felimazol ist bei Katzen mit Diabetes kontraindiziert, wir empfehlen immer den Einsatz von Carbimazol (das muss allerdings umgewidmet werden, da es ein Humanpräparat ist)

siehe dazu
https://www.vetpharm.uzh.ch/reloader.ht ... alt_c.htm Anwendungseinschränkungen
Kontraindikationen
Nicht bei Katzen mit primären Lebererkrankungen und Diabetes mellitus anwenden

Mimi hat sehr stark abgenommen, ich würde versuchen, ihr hochkalorisches Päppelfutter anzubieten, auch Reconvales könnte gute Dienste leisten.
Liebe Grüße
Marlies und Sternchen*Niki*


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Mimi9o
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Re: Annabell`s Mimi mit Lantus

#205

Beitrag von Mimi9o » 18. März 2019 21:53

Hallo Carmen,

erstmal vielen Dank dass du dir so viel Zeit zur Analyse genommen hast.

Tabletten hab ich gegoogelt und bestellt. Wie viele muss ich ihr davon geben? Bisher nimmt sie nichts für die Leber. Ich werde morgen die anderen SD Tabletten holen, da ich es heute aufgrund einem eigenen Arztroman nicht mehr geschafft habe. Morgen mache ich auch gleich noch einen Termin fürs Ultraschall aus. Ich werde natürlich berichten sobald ich den Befund habe.
Zuckerwerte kontrolliere ich seit letzter Woche wieder tgl. Die lagen zwischen 75 und 100.

@ Marlies: die Tabelle dazu werde ich morgen noch ergänzen und alles nachtragen.
Das Forum ging ja eine Weile nicht mehr und da Mimi kein Insulin mehr gebraucht hat die letzten Monate habe ich auch nicht mehr hier reingeschaut gehabt. Letztlich weiß ich eigentlich seit heute dass das Forum wieder funktioniert.

Nochmals danke für die Analyse und Hilfe - auch am Claudia :blume1: und Carmen
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Finya
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Re: Annabell`s Mimi mit Lantus

#206

Beitrag von Finya » 18. März 2019 22:09

Der Hersteller nennt folgende Dosierung:
LEGA PHYTON 50 2 Tabletten / 5 kg KGW 2 x tägl.

Nach einer Anwendungsdauer von 10 Tagen kann die Dosis halbiert werden, d.h. zur 1 x täglichen Gabe übergegangen werden.

Bei 2,9 kg würde ich die Hälfte davon geben, denn Mimi wiegt ja nur 2,9kg.
Daher LEGA PHYTON 50 1 Tablette 2 x täglich und nach 10 Tagen 1x täglich.
Liebe Grüße, Dagmar

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Marlies
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Re: Annabell`s Mimi mit Lantus

#207

Beitrag von Marlies » 19. März 2019 07:39

Hallo Annabell,

zur Diagnostik und Behandlung von Lebererkrankungen haben wir einige Informationen im Gesundheitsbereich, auch zu ggf. Medikamenten.

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Zur Unterstützung haben wir immer reine Mariendiestelpräparate (Carduus Marianus – Mariendistel).
Das Legaphyton würde ich persönlich aufgrund der Zusammensetzung und der Vorgeschichte nicht unbedingt geben.

Zur Schilddrüse
Welches Medikament soll sie denn jetzt bekommen?
Ich würde erstmal Schilddrüsendiagnostik machen, T4 ist nicht ausreichend.

Siehe Idexx
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Liebe Grüße
Marlies und Sternchen*Niki*


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Re: Annabell`s Mimi mit Lantus

#208

Beitrag von Mimi9o » 19. März 2019 13:01

Hallo Marlies,

ich weiß leider noch nicht welches andere Medikament gegeben werden soll. Heute um 18 Uhr habe ich den Termin bei der Tierärztin.
Ich werde ich auf jeden Fall das Medikament von euch vorschlagen und hoffe, dass sie darauf eingeht (falls es nicht ohnehin dieses Medikament wäre).

Am Donnerstag geht´s dann zum Ultraschall in eine andere Praxis.

Ich halte euch auf dem Laufenden.
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Marlies
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Re: Annabell`s Mimi mit Lantus

#209

Beitrag von Marlies » 19. März 2019 13:10

Frag ganz genau nach, ggf. kann für die Schildddrüsendiagnostik der fT4 noch nachgefordert werden.
Hast du dir die Infos alle durchgelesen, da wird gut auf die Problematik und auf die Zusammenhänge eingegangen.
Ich würd‘s ausdrucken und mitnehmen.
Katze mit SDÜ oder SDU muss engmaschig kontrolliert werden.
Liebe Grüße
Marlies und Sternchen*Niki*


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Claudia
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Re: Annabell`s Mimi mit Lantus

#210

Beitrag von Claudia » 19. März 2019 14:03

Falls sie Vidalta vorschlägt, dann würde ich es nicht nehmen. Es ist zwar Carbimazol, aber ein Retard Präparat und nicht entsprechend dosierbar.
Ansonsten schließe ich mich Marlies an.
Viele Grüße
Claudia

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