Angefangen hat die ganze Problematik wahrscheinlich im Mai 2013. Da waren wir mit Alfons zum Impfen und allg. Untersuchung. Dabei haben wir auch ein Leckekzem was er am "Oberarm" hatte angesprochen. Unser TA meinte wir könnten Cortison direkt in diese Stelle spritzen, dann müsste es heilen. Es wurden keine weiteren Untersuchungen diesbezügl. gemacht und für uns war diese Sache dann erledigt. Das Ekzem verschwand innerhalb kurzer Zeit und wir waren froh darüber.
Leider trat genau diese Leckekzem am anderen "Oberarm" im Oktober 2013 wieder auf, zusammen mit kleinen verkrusteten Ministellen im Halsbereich (ähnlich einer unregelmäßigen Halskette). Wir sind also am 14.10.2013 wieder zum TA und er bekam eine erneute Cortison Depotspritze. Unsere Frage auf ein BB wurde verneint, das wäre nicht nötig und wir müssten den Kater nicht solchen Streß aussetzen. O.k. sie war die TÄ und wir haben ihr vertraut. Die Stelle und die kleinen Verkrustungen im Halsbereich verschwanden innerhalb kürzester Zeit.
Mitte November traten dann aber leider diese kleinen Verkrustungen im Halsbereich wieder auf und ich nahm am 14.11.13 telefonischen Kontakt zu unserer TÄ auf, die daraufhin meinte: das es sich dann wahrscheinlich um eine Futtermittelunverträglichkeit handelt und wir das Trofu umstellen sollten, am besten sofort.
Also besorgten wir uns ein hypoallergenes Trofu und hofften das damit alles gut wird. Alfons jedoch akzeptierte das neue Trofu überhaupt nicht und fraß nur noch sein Nassfutter. Er hatte Hunger, aber ging partout nicht an das neue Trofu. Wir waren total verunsichert und hofften das er es doch bald akzeptiert.
Aber dem war leider nicht so. Ca. 1 Woche später war er trotz Nassfutter so abgemagert (vom 14.10.13 mit 5,8kg auf 4,9kg am 19.11.13 gesunken), so das wir uns große Sorgen machten und wieder zu unserem TA sind (19.11.2013) - aber diesmal auf einen andere TA bestanden. (die Praxis besteht aus 3 TÄ, die TÄ die uns zuerst behandelte war neu) Der sah gleich den verschlechterten Allgemeinzusand von Alfons und nahm sofort Blut ab und punktierte die Blase. Im Urin sah er dann das Glucose in sehr hoher Konzentration vorhanden war und wir mit einem Diabetes rechnen müssen. Ketonkörper im Urin waren bis zu diesem Zeitpunkt jedoch negativ. Um aber eine genauere Medikation zu verordnen wollte er das BB abwarten und sich mit mir am nächsten Tag 20.11.13 in Verbindung setzen. Von diesem Zeitpunkt an ging es Alfons richtig schlecht. Er fraß überhaupt nichts mehr - weder Nafu noch seine Lieblingsleckerli. Er trank auch nichts mehr und lag nur noch rum. Sein Zustand verschlechterte sich zusehends. Ich rief dann wieder in der Praxis an bevor wir die BB-Ergebnisse hatten, schilderte seinen Zustand und sollte sofort mit ihm kommen.
Alfons wurde stationär von unserem TA aufgenommen. Er bekam dann Sterofundin-Infusionen (im Nachhinein haben wir gelesen das das kontarindiziert ist bei DM) und erstmalig Caninsulin. Er meinte aber gleich, wenn er ihn nicht stabilisiert bekommt wir am nächsten Tag nach Stuttgart in die TK mit ihm müssten da die besser auf solche Fälle vorbereitet sind. In der Zwischenzeit war dann auch das Ergebnis des BB da und es war erschreckend. Der einzige Wert der bis dahin noch nicht fertig war, war die Spezifische Pankreaslipase. Der wurde dann aber nachgereicht und bestätigte zusätzlich zum Diabetes, den Verdacht einer Pankreatitis. Jedenfalls wurde Alfons dann nach Stuttgart in die TK überwiesen mit dem Hinweis einer möglichen Ketoacidose.
In der TK verbesserte sich sein Zustand überhaupt nicht, im Gegenteil - denn die Ketoacidose, die er bis zur Einweisung doch noch nicht hatte, bekam er dann dort. Und wahrscheinlich auf Grund von einer Ringer-Lactat-Infusion, die aber bei DM kontraindiziert ist. Selbstständig fressen tat er auch nicht, er wurde also zwangsernährt mit Hill´s Prescription diet a/d - was bei einer Pankreatitis ebenfalls kontraindiziert ist. So ging das ein paar Tage. Ich habe noch ein US vom Herzen angefordert weil der eine Wert im BB auf eine Herzgeschichte hingedeutet hat. Aber zum Glück auch ohne besorgnis erregenden Befund.
Am 26.11.2013 haben wir Alfons auf Anraten der Ärztin wieder aus der TK geholt obwohl der BZ bei 451 lag, er immer noch nicht selbstständig fraß und im allgemeinen einen sehr geschwächten Eindruck machte. Sie meinte in seiner gewohnten Umgebung würde er wieder fressen und sich schneller erholen. Zu Hause angekommen waren wir total hilfflos - ich wusste weder wie man Insulin spritzt, noch wie man den BZ misst. In der TK hat man uns das nicht gezeigt und ich hatte vor lauter Aufregung vergessen danach zu fragen. Vielleicht habe ich auch einen zu "kompetenten" Eindruck hinterlassen, da ich mich in der Zwischenzeit in der Katzendiabetesgruppe angemeldet hatte und natürlich mit Informationen überschwemmt wurde und in einem Krankenhaus, kurioserweise, auf einer Diabetesstation arbeite (aber nicht als Krankenschwester).
Zum Glück hatte ich in unserer Gruppe eine ganz liebe Freundin - Nadine - kennengelernt, die sich freundlicherweise bereit erklärte noch am selben Abend - es war bereits 21 Uhr - extra zu mir zu kommen um mir alles zu zeigen. Sie war, als sie Alfons sah, total schockiert und wunderte sich das wir ihn in so einem schlechten Zustand nach Hause bekommen haben - der BZ war dann zwar durch Insulin etwas gesunken von 501 auf 394, jedoch stiegen die Ketone immer weiter an bis auf 3,7 um 23 Uhr. Sein Zustand verschlechterte sich weiter, die Körpertemperatur sank und wir mussten schnellstens handeln. Also am gleichen Abend wieder in die TK - aber in eine andere.
Diese TK machte auf mich einen weitaus kompetenteren Eindruck als die erste, auch wenn sie über kein Blutgasanalysegerät verfügte um die Ketone zu messen sondern den Wert über das Labor ermittelte. Sie arbeiten zusätzlich mit homöopathischen Heilmitteln der Firma Heel und Alfons bekam zusätzlich tgl. abwechselnd 1ml Pancreas Comp. und Hepar Comp. Nach 3 Tagen konnten wir dann Alfons am 29.11.13 abends wieder abholen - und was total super war: er wurde uns "fertig" übergeben - d.h. er hatte vorab in der TK bereits alle Medikamente und sein Insulin für diesen Tag erhalten, so das er zu Hause wirklich in Ruhe ankommen konnte und nicht von uns weiter "geärgert" werden musste.
Erst am nächsten Tag fing Alfons GsD wieder selbstständig an zu fressen, zwar noch nicht die Mengen die er bräuchte aber besser wie gar nichts. Und ich habe ihn ca. 1 Woche lang tgl. 2x infundiert.
Die Messtabelle zeigt euch alle anderen Werte und Medikamente.
Seit dem 14.01.2014 ist Alfons insulinfrei. Das alles hätte ich nicht ohne die Hilfe von Nadine, Gaby und Evelyne geschafft.
Was mir das alles aber an Erfahrungen verschafft hat, ist mit Gold nicht aufzuwiegen. Ich weiß jetzt wie ich reagieren muss, sollte Alfons je nochmal Cortison bekommen müssen. Und lieber mal ein BB zu viel als zu wenig. Denn ich bin mir sicher, wenn wir im Oktober gleich auf ein BB bestanden hätten, wäre uns sein Diabetes bestimmt schon aufgefallen. Der Fructosamninwert war so hoch das er es 100%ig da schon gehabt haben muss.