Petra und Marlies empfahlen mir, ein Thema zu meiner Allergie-Katze Lilly hier bei Euch zu eröffnen. Ich bin mittlerweile sehr verzweifelt und mache mir große Sorgen, wie es weiter gehen soll?
Um Lillys Krankheitsverlauf übersichtlicher zu gestalten, empfahl mir Petra den Vorstellungsbogen für unsere Zuckerschnuten zu nutzen.
Ich habe auch Ende Januar Eure Zuckertabelle etwas umfunktioniert, um für Lilly eine Tabelle zu schaffen. In meiner Tabelle habe ich Lillys Verlauf seit August 2015 dokumentiert. Bei Interesse kann ich die Tabelle gerne auch frei geben.
1. Name deiner Katze, wie alt ist sie?
Lilly, geboren am 24.10.2009, zog im Alter von 12 Wochen bei uns ein.
2. Kater oder Katze, kastriert ja oder nein?
Katze, kastriert.
3. Wann erfolgte die Allergie-Diagnose / Krankheitsverlauf?
Als Lilly im Alter von 12 Wochen bei uns einzog, hatte sie eine kleine Kruste im Kopfbereich. Ich glaubte damals, das sei bestimmt von einer Rauferei mit ihren Geschwistern.
Schnell wurden wir eines besseren belehrt. In Lillys ersten Jahren begrenzte sich die Symptomatik eher auf den Bauch und die Innenseiten der Hinterbeine. Auch gab es immer mal wieder längere Pausen. Vom Beschwerdebild her gingen großflächig die Haare aus und die kahlen Stellen waren mit kleinen Krusten bedeckt.
So weit ich mich erinnere, wurde Lilly damals nur symptomatisch überwiegend mit Surolan therapiert. Wann es die erste Cortisonspritze gab, weiß ich nicht mehr genau. Meine Erinnerung setzt da ab Sommer 2013 ein.
Nach einem TA-Besuch im Sommer 2013, der sich Lillys Haare unter dem Mikroskop ansah, wurde sie mit frontline behandelt, weil der TA glaubte, irgendwelche Viecher zu sehen. Das frontline vertrug Lilly überhaupt nicht gut. Sie entwickelte ganz schlimme Symptome. Der komplette Rücken war aufgekratzt und wund sowie mit blutigen Krusten bedeckt. Damals wurde dann ein Depot-Kortison gespritzt, das 4 Wochen wirken sollte. Trotz des Cortisons brauchte Lilly ca. 2 Monate, bis es ihr wieder gut ging. Sie versteckte sich nur noch in Höhlen und war ein Häufchen Elend.
Entweder schon in 2013 oder spätestens 2014 wechselten wir den TA. Diese TA sprach das erste Mal von einem Allergietest. Doch dieser war entweder nicht möglich, weil wir es finanziell nicht realisieren konnten und dann war Lilly irgendwann auch nicht mehr lange genug cortisonfrei.
Veränderung des Beschwerdebildes ab ca. 2014:
Mir fiel ein gehäuftes saisonales Auftreten in den Monaten März bis einschließlich September auf.
Verlagerung/Änderung der Symptomatik ab ca. 2014:
Fellverlust und Krusten mittlerweile überwiegend im Gesicht um die Schnurrbarthaare und an den Mundwinkeln, manchmal in der Nähe der Ohren oder in der Halsregion, selten großflächig an den Flanken.
Außerdem sind Schwellungen im Bereich des Mundes, der Lippen und der Mundwinkel hinzugekommen, die Lilly sehr zusetzen. Außerdem konzentrieren sich die Beschwerden auch auf die Pfoten. Sie schwellen dann an, sind entzündet und Lilly hebt dann immer die Pfote.
Im August 2015 wollte die TA auf keinen Fall mehr Cortison spritzen und eine lokale Behandlung versuchen, damit ein Allergietest möglich ist. Das endete im Fiasko. Ich wechselte den TA, weil es Lilly immer schlechter ging und seit August 2015 kriege ich Lilly im Prinzip nicht mehr vom Cortison los
4. Wie viel wiegt deine Katze? Idealgewicht, oder eher zu dünn oder zu dick?
Bis Sommer 2015 4,2 kg, mittlerweile 4,5 kg (wahrscheinlich durch das viele Cortison)
5. Hat deine Katze schon einmal Cortison bekommen (Spritze oder Tabletten)? Und wenn ja, wann?
Spätestens im Sommer 2013 erstmalig?
Ab 2015 habe ich die Cortisongaben dorkumentiert (Von März bis Juli 3 x Depot-Medrol + 3 x Convenia).
Ich glaube jedoch, schon im Jahr 2014 sah es auch nicht anders aus.
Im August 2015 erhielt Lilly eine Depot-Spritze von meinem Haus-TA, nach den gescheiterten lokalen Behandlungsversuch der TA in Bonn-Beuel, dann Umstieg auf Prednisolon Tbl. 5mg (Wann und wie viel steht in meiner Tabelle).
Ich bekomme Lilly mittlerweile nicht mehr cortisonfrei. Immer, wenn ich abdosiere, fangen spätestens kurz nach Absetzen des Cortisons oder mittlerweile auch schon während des Abdosierens erneute Beschwerden an, die Lilly sehr zusetzen.
6. Was hat deine Katze noch für andere Erkrankungen?
Keine, aber seit Sommer 2015 immer mal wieder breiigen Output.
Diabetes kann ich bisher ausschließen, da wir den BZ überprüfen.
7. Welche Medikamente bekommt deine Katze noch, außer Cortison?
Lilly wird schon mal mit Cetirizin unterstützt. Es hat allerdings keine Wirkung bei den Gesichts- und Pfotenschwellungen, wenn überhaupt hilft es ein wenig bei aufgekratzten krustigen Stellen im Kopfbereich.
9. Welches Futter bekam deine Katze bisher? (NaFu, TroFu, bitte den genauen Namen)
Lilly isst fast ausschließlich Nafu, sie ist schon als Baby auf Felix und Co. eingeschoßen worden, hauptsächlich: Felix, Gourmet Gold, Gourmet a la Carte, Purina.
Lilly lehnt Rohfleisch und gekochtes Fleisch komplett ab. Sie mag auch keine herkömmlichen Leckerchen, kein Käse, keine Wurst. Das Einzige, was Lilly außer ihrem Nafu mag, sind die Aldi- oder Whiskaskaustängchen. In die stecke ich immer ihre Tabletten.
Getreidefreies Nafu oder auch festes Nafu ohne Soße lehnt Lilly vehement ab.
14. Gibt es schon Blutzuckerwerte von deiner Katze? (Falls ja, bitte die genauen Werte angeben)
Ja, sind in meiner Tabelle hinterlegt, BZ ist im Normbereich.
15. Hast du aktuelle Blutwerte von deiner Katze? (Wenn ja, bitte die genauen Werte hier angeben, möglichst mit Referenzwert)
Nein, es wurde einmal im Sommer 2013 Blut abgenommen von einer Vertretung, als Lilly damals das Depot-Kortison erhielt nach der schweren Reaktion auf das frontline. Sowohl mein jetziger Haus-TA als auch die Dermatologin finden ein geratrisches Profil zur Zeit nicht sinnvoll. Sie argumentieren, selbst, wenn wir wüssten, dass z.B. Leber- und Nierenwerte erhöht wären, welche Konsequenz hätte das?
17. Falls es sonst etwas zu deiner Katze zu erzählen gibt, das wir noch nicht erfragt haben, bitte teile uns das hier mit.
Seit August 2015 gehe ich mit Lilly zu meinem Haus-TA. Er sagt, sie muss unbedingt vom Cortison weg und möchte nun einen Versuch mit Atopica starten. Ich bin mir nicht sicher, ob ich das tun soll wegen der möglichen NW. Mein Haus-TA tendiert eher Richtung atopischer Dermatitis.
Besuch bei einer Dermatologin in Köln Ende Januar (3 Tage vor Mottes Zahn-OP):
Untersuchung + Beratung, mikroskopische Untersuchung der Hautpartikel der letzten kleinen aktuellen, fast abgeheilten Kruste am Hals:
Die TA glaubt, Flohkot zu sehen + eine bakterielle Hyperinfektion. Es wurde mal wieder Convenia gepritzt.
Die Dermatologin geht eher von einer Futtermittelallergie aus. Lilly soll nun eine Ausschlußdiät machen. Wenn Lilly das Essen nicht mag, können wir sie bis zu 2 Tage hungern lassen. Auf meine Frage nach der hepatischen Lipidose sagte sie, dass da nur übergewichtige Katzen gefährdet sind.
Außerdem soll Lilly so eine Hammertablette bekommen gegen die Flohspeichelallergie: Comfortis 270 mg.
Die Dermatologin ist außerdem der Meinung, dass ein Allergietest bei einer ca. 6 ½jährigen Katze keinen Sinn mehr macht. Der Futtermittelallergietest ist eh nicht zuverlässig und bei dem Test auf Umweltgene würde man in Lillys Alter keine Hypersensibilisierung mehr starten, da sie in dem Alter nicht mehr darauf ansprechen würde. (Katzen würden darauf eh schlecht ansprechen.)
Sowohl Haus-TA als auch Dermatologin sind sich einig, dass die atopische Dermatitis gut auf Cortison anspricht, die Futtermittelallergie jedoch nicht. Ich beobachte, dass das Cortison bei den Gesichtsschwellungen gut und sehr schnell wirkt, doch nicht mehr so gut bei den aufgekratzten Stellen im Kopf- und Halsbereich.
Ich denke eher, dass Lilly sowohl atopisch ist ist als auch auf Futter allergisch reagiert.
Ansonsten ist die Innenseite des li. Hinterbeines schon lange komplett kahl, Haare wachsen dort nicht mehr, die andere Seite ist zum Teil kahl.
Ich weiß nun einfach nicht mehr, wie es weiter gehen soll? Soll ich Lilly 2 Tage hungern lassen oder soll ich einen Versuch mit Atopica starten? Das zermürbt mich alles sehr, ich habe Angst, dass Lilly nicht alt wird wegen des vielen Cortisons, manchmal bin ich richtig verzweifelt.
Ich würde mich wirklich riesig freuen, wenn trotz meines Romans die eine oder andere Antwort käme.